Freiwillige Feuerwehr Wienersdorf
Im Jänner 1883 taten sich, der damaligen Zeitenwicklung folgend, 26 beherzte Männer zusammen und gründeten die
FREIWILLIGE FEUERWEHR WIENERSDORF
Brand- und Naturkatastrophen stellten damals die größte Bedrohung von Hab und Gut der Bevölkerung dar. Von Beginn an war man bemüht, Ausrüstung und Ausbildung auf ein hohes Niveau zu bringen, um so den Mitbewohnern in der Not tatkräftig beistehen zu können.
Im Jahre 1884 wurde eines der modernsten Geräte dieser Zeit, eine von Pferden gezogene Handdruckspritze, um den Preis von 1459.- Gulden angekauft. Ebenso wurden die Kameraden mit einheitlichen Uniformen eingekleidet.
1887 kaufte die Tischgesellschaft „Feuerwehrfreunde Wienersdorf“ einen Manschaftsrüstwagen und übergab ihn der Freiwilligen Feuerwehr Wienersdorf, damit der Bevölkerung bei Brand- und Naturkatastrophen wirksamer geholfen werden konnte.
Wie alle Vereine hatte auch unsere Wehr unter den Folgen des ersten Weltkrieges zu leiden. So wurde Kommandant Matthias Skrianz sowie Kommandantstellvertreter Josef Bruna zum Kriegsdienst einberufen. Da die Feuerwehr nun ohne Kommando war, musste der damalige Schriftführer Gottfried Schara das Kommando übernehmen.
In den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen wurde die Freiwillige Feuerwehr Wienersdorf eine schlagkräftigsten des Bezirkes. Es wurde das Gerätehaus ausgebaut und 1924 durch eigene Arbeitsleistung mit einem Schlauchturm komplettiert. 1929 schaffte man die erste Motorspritze an.
Im Jahr 1933 fand der Bezirksfeuerwehrtag anlässlich des 50jährigen Bestandsjubiläums statt.
Der damalige Kapellmeister Johann Janisch komponierte und widmete der Freiwilligen Feuerwehr Wienersdorf den Wienersdorfer Feuerwehrmarsch.
Im Jahre 1935 kaufte man durch Spenden der Bevölkerung einen Fiatlastwagen an, den man zu einem Rüstwagen umbaute.
1939 wurde die Feuerwehr Wienersdorf in Feuerwache Wienersdorf umbenannt.
Der von der Feuerwehr zum Rüstwagen umgebaute Fiat Lastwagen stand bis 1945 im Dienst und verschwand im Zuge eines Einsatzes, bei dem die Bevölkerung evakuiert wurde.
Mit größtem Einsatz, Kameradschaft, Verbundenheit und unter großen persönlichen Opfern wurde 1945 unter Kommandant Johann Hanser mit dem Wiederaufbau begonnen. Auch in dieser Phase war man bemüht, von Beginn an auf Ausbildung und, soweit es damals möglich war, auch auf Ausrüstung größten Wert zu legen. Unter großen persönlichen und finanziellen Opfern kaufte man 1947 ein Fahrzeug der Marke Unra sowie zwei Heeresatmer an.
In den nächsten Erweiterungsphasen erneuerte und ergänzte man Uniformen und das Schlauchmaterial.
Im Jahre 1950 kaufte man eine Tragkraftspritze der Type RW 80 zur Hebung der Schlagkräftigkeit der Feuerwehr an.
In den darauf folgenden Jahren modernisiert die Stadtgemeinde Traiskirchen das Feuerwehrhaus Wienersdorf.
1953 erwarb man von der Feuerwehr Baden einen gebrauchten Mercedes Rüstwagen. Das Tanklöschfahrzeug, ein Steyer Diesel 480 mit verzinktem 2000 l Tank und einer Hochdruckpumpe, der auch zum Trinkwassertransport geeignet ist, wurde anlässlich des 80jährigen Gründungsfestes im Jahre 1963 von der Stadtgemeinde Traiskirchen gespendet. Die Patin des Tanklöschfahrzeuges hieß Frau Barbara Brunner.
Die nächsten Anschaffungen waren zwei Atemschutzgeräte mit Reserveflaschen und Schaumlöschgerät zur Hebung der Sicherheit der Bevölkerung und der Feuerwerkammeraden.
Dank sparsamer Verwaltung der Spenden der Bevölkerung gelang es uns, ein Kleinlöschfahrzeug der Marke Fiat 1300 anzukaufen. Die Patin dieses Kleinlöschfahrzeuges heißt Frau Magdalena Hanser.
Einer Neuentwicklung folgend und zur besseren Zusammenarbeit mit anderen Wehren, schaffte man zwei Fahrzeugfunkgeräte und ein Handfunkgerät an. Des Weiteren war man bemüht, die Ausrüstungsgegenstände zu modernisieren und Neuanschaffungen durchzuführen.
Zum Schutz der persönlichen Gesundheit der im Einsatz befindlichen Kameraden erwarb man 1969 Windjacken.
In all diesen Jahren stiegen die Aufgaben der Feuerwehr immer mehr. Zu den ursprünglichen Aufgaben des Brand- und Katastropheneinsatzes kamen der technische Einsatzdienst sowie der überregionale FuB Dienst. Die damit übernommenen Pflichten erfordertenneue Geräte im Einsatz optimal auszunützen zu können, müssen Kurse in der Landesfeuerwehrschule Tulln besucht werden. Es werden dafür sehr viel Freizeit und Urlaub geopfert.
1971 kaufte man Lederstiefel und erneuerte die Inneneinrichtung des Gerätehauses.
Da der baufällig gewordene Schlauchturm entfernt werden musste, erweiterte man 1973 mittels Zubau das Gerätehaus und installierte darin eine elektrische Schlauchtrockenanlage.
1975 entwickelte OFM Leopold Kurka eine Atemschutzmaske, welche in der Landesfeuerwehrschule getestet und für brauchbar befunden wurde. Sie wurde dem technischen Ausschuss zur Begutachtung vorgelegt und genehmigt.
1977 wurde die Ausrüstung für den Einsatz mit schwerem Atemschutz um zwei Geräte und vier Reservepressluftflaschen erweitert. Des Weiteren kaufte man ein Notstromaggregat an.
Seit 1978 wird in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz im Gasthof Maschler jährlich eine Blutspendeaktion durchgeführt.
1981 wurde eine durch Funk auslösbare Sirenensteuerung von der Gemeinde angekauft und die Feuerwehr Wienersdorf komplettierte dieses Alarmierungssystem mit Personenrufempfänger. Durch dieses System ist jetzt die Feuerwehr Wienersdorf über den Notruf 122 der Funkzentrale Baden erreichbar.
Weiters kaufte man mit Unterstützung der Gemeinde ein Kleinlöschfahrzeug der Marke VW LT 35 und eine Tragkraftspritze derselben Marke an, da das alte Kleinlöschfahrzeug wegen Überalterung ausscheiden musste. Frau Helga Maschler übernahm die Patenschaft für das neue Fahrzeug.
1982 wurde mit dem Ankauf einer Tauchpumpe sowie verschiedener Werkzeuge die technische Ausrüstung komplettiert.
1983 feierte die Freiwillige Feuerwehr Wienersdorf Ihr 100jähriges Bestandsjubiläum. Zahlreiche Wünsche wurden aus diesem Anlass ausgesprochen oder angedacht. Auf Grund der rasanten Entwicklung, vor allem im technischen Bereich, der zunehmenden Verbauung Wienersdorfs und der damit verbundenen steigenden Bewohnerzahl und der sich ändernden und steigenden Anforderung an die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr, wurde dank Unterstützung durch die Stadtgemeinde Traiskirchen und der Wienersdorfer Bevölkerung vieles schneller und umfangreicher erfüllt.
1986 wurde ein neues Tanklöschfahrzeug (TLFA 2000) mit allen dazugehörenden Geräten in Betrieb genommen.
Gründungsmitglieder von 1883:
SKRIANZ Georg
BRUNA Josef
AUER Leopold
SCHWEIZER Johann
BIEGLER Leopold
MÖDL Georg
REICHART Ferdinand
WILFLING Johann
WILFLING Michael
VOLLMANN Sigmund
GLASER Johann
GUSTA Carl
BIRIWE Josef
FIALA Franz
LENTNER Anton
BERTL Josef
SKRIANZ Georg jun.
HUTTER Carl
WILFLING Josef
DENK Georg
LENTNER Josef
LENTNER Josef
SCHWEIZER Jakob
DENK Josef
VOLLMANN Martin
VOLLMANN Josef
Kommandanten ab Gründung: